Aller guten Dinge sind drei: Zuletzt haben die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld in Waldbrunn-Hadamar und Mülheim jeweils einen Auswärtspunkt geholt. Im Nachholspiel am Samstag (13 Uhr) beim KSV Helmstedt wollen die Reckenfelder den dritten Zähler nachlegen.
Die Partie war am 7. Spieltag kurzfristig abgesagt worden, weil mehrere Helmstedter mit Corona infiziert waren. Seitdem hat sich in der Tabelle einiges getan: Als der SCR vor vier Wochen ursprünglich nach Helmstedt reisen sollte, waren beide Teams daheim noch ungeschlagen. Inzwischen sind sie das nicht mehr: Wie jüngst in Reckenfeld schlug die “Über-Mannschaft” SK Kamp-Lintfort vor zwei Wochen auch in Helmstedt gnadenlos zu und nahm alle drei Punkte mit. Die Situation im Abstiegskampf hat sich für den Aufsteiger damit weiter verschärft. Um den Anschluss zu halten, müssten die Niedersachsen schon 3:0 gegen Reckenfeld gewinnen.
Der SCR indes wird sich auf die anspruchsvollen Bahnen einstellen müssen. Manch ein gestandener Bundesliga-Spieler quälte sich dort in dieser Saison nur mühsam über die 700-Holz-Marke. Nur vier Auswärtsspieler – darunter zwei Kamp-Lintforter – haben in Helmstedt bislang die 800er-Marke geknackt. Dieser Herausforderung wollen sich die Reckenfelder in folgender Besetzung stellen: Ahlers, Müller, von Voss, Schlüter, Stumpe, Lampe.
Sportkegeln
Die Gunst der Stunde genutzt
Sie waren am richtigen Tag am richtigen Ort und nutzten die Gunst der Stunde: Mit einem unerwarteten Punktgewinn kehrten die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld von ihrem Auswärtsspiel beim SK Mülheim heim. Beim 1:2 (34:44/ 4746:4905) spielte den Reckenfeldern der Ausfall von zwei Mülheimer Stammspielern in die Karten – auch wenn die Gastgeber den SCR über diesen Vorteil lange Zeit im Unklaren ließen.
Die Partie begann so, wie man es beim SCR erwartet hatte: Für Mülheim legten Andreas Happe und Michael Kolba mit 868 und 857 Holz zwei starke Zahlen vor – Ergebnisse, die für André Ahlers (774) und Jonas Müller (786), der sich nach Rückenproblemen rechtzeitig wieder fit gemeldet hatte, auf dem anspruchsvollen Kunststoff-Geläuf in weiter Ferne lagen. Auch im Mittelblock deutete nur wenig auf einen Punktgewinn für die Gäste hin: Michael Kuenkamp sicherte sich mit 879 Holz den Tagessieg, während Heiko Störig (785) zumindest ein Holz unter Müllers Zahl blieb – es war zu diesem Zeitpunkt die einzige Wertung für den SCR, weil Nick von Voss (780) und Björn van Raalte (765) sich ebenfalls äußerst schwer taten.
Wie wichtig ihre Zahlen noch werden sollten, ahnten wohl nur die Mülheimer. Denn zur Überraschung der Reckenfelder ging im Schlussblock anstelle des im Spielbericht angekündigten Joachim Pohl Ersatzmann Hans-Peter Strack auf die Bahnen – und der blieb schließlich mit 740 Holz unter allen Reckenfelder Zahlen. „Sie wollten uns wohl im Vorfeld wohl nicht unnötig stark machen“, erklärte SCR-Teamsprecher Ahlers den Bluff, der Mülheim am Ende nichts nutzte: Das lag zum einen daran, dass auch Stefan Schröter (776) Mühe hatte. Zum anderen aber auch an den gut aufgelegten Dieter Stumpe (831) und Stefan Lampe (810), die mit ihren starken Zahlen den ebenso wichtigen wie unverhofften Punktgewinn eintüteten.
Mit einem weiteren Auswärtspunkt im Nachholspiel in Helmstedt am kommenden Wochenende können die Reckenfelder endgültig zurück in die Spur Richtung Playoffs finden.
Zweite an der Tabellenspitze
In der Westfalenliga 1 führt die SCR-Reserve zum Abschluss der Hinrunde die Tabelle an. Gegen den SKC Greste-Lage 2 gewannen die Reckenfelder am Sonntag glatt mit 3:0 (49:29/ 4689:4523). Mit 823 Holz stellte Marc Kockmann erneut seine derzeit gute Form unter Beweis. Es folgten Andre Penz (810) und Ingo Bäumer (786) sowie Udo Reinker (761), Björn van Raalte (761) und Jens Hagemann (748).
Die SCR-Dritte verlor bei SU Annen mit 0:3 (25:53/ 4612:5031), wobei Frank Stallmeier (798), Marcus Klaus (790), Maria Schmedt (784) und Marcel Reisch (774) durchaus zu überzeugen wussten.
Die 5. Mannschaft setzte sich dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung knapp mit 3:0 (18:18/ 2579:2560) bei Eintracht Coesfeld durch. Markus Rolf (662), David Ender (649), Hendrik Nytz (642) und Rainer Terwort (626) leisteten sich auf den anspruchsvollen Coesfelder Bahnen keinen absoluten Ausreißer nach unten. Im Titelrennen hätte das Team beinahe unerwartete Schützenhilfe von der eigenen Sechsten erhalten, die dem Tabellenführer GW Nottuln nach hartem Kampf am Ende knapp mit 0:3 (19:17/ 2761:2791) unterlag. Dabei erzielte Senior Robert Runde zwei Wochen nach seinem 83. (!) Geburtstag mit 736 Holz das beste Ergebnis des Tages. Ebenfalls stark spielte Nachwuchsspieler Joshua Verlemann (685).