Aus der Traum! Die Sportkegler des SC Reckenfeld haben den Aufstieg in die NRW-Liga verpasst. In den Entscheidungsspielen auf den Bahnen in Langenfeld war Union Gelsenkirchen II am Sonntag die deutlich bessere Mannschaft, die damit verdient den Sprung in die dritthöchste deutsche Spielklasse schaffte.
Den Grundstein legten die Gelsenkirchener bereits im Hinspiel am Sonntagmorgen. Der frühere Weltmeister Vincenzo Condello (857 Holz) und Dennis Netzel (848) gaben gleich zwei absolute Top-Zahlen vor, an die auf Reckenfelder Seite zunächst keiner heranreichen sollte. Allerdings brauchten sich auch Björn van Raalte (801) und der stark aufspielende Marc Schelhove (826) mit ihren Ergebnissen nicht zu verstecken. Mit 78 Holz war der Rückstand danach aber schon beträchtlich.
Gegen Stefan Tasche (788) und Thorsten Stanke (763) bot sich danach durchaus die Chance, das Blatt zu wenden. Doch sowohl Jonas Müller (774) als auch Frank Reinker (770) verspielten jeweils durch eine einzige schwache Räumgasse deutlich bessere Resultate. Am Abstand änderte sich damit wenig: Reckenfeld lag 85 Holz zurück.
Die Hoffnungen ruhten nun auf Robin Graes und Udo Reinker: Ihre Aufgabe lautete nun, eine möglichst günstige Ausgangsposition für das zweite Spiel am Nachmittag rauszuholen. Doch auch das misslang gründlich. Der Reckenfelder Schlussblock fand nie so recht ins Spiel. Graes kämpfte sich auf 784 Holz, Reinker kam nur auf 750 Holz. Gegen Heiko Wiedemann (815) und Sven Salewski (817) büßten sie damit weitere 98 Hölzer ein. Gelsenkirchen führte mit 4888:4705.
Immerhin bewiesen die Reckenfelder im zweiten Aufeinandertreffen auf den etwas ergiebigeren Bahnen 5 bis 8 Kämpferqualitäten. Udo Reinker zeigte mit 831 Holz nun sein wahres Gesicht. Marc Schelhove legte nach dem starken ersten Durchgang sogar noch eine Schippe drauf und erzielte mit 870 Holz die Spitzenzahl des Tages. Gegen Wiedemann (851) und Netzel (806) machten sie damit 44 Holz gut. Zu viele Fehler leisteten sich im Anschluss Frank Reinker (744) und Jonas Müller (762), so dass Stanke (835) und Tasche (787) wieder deutlich davon zogen. Robin Graes (843) und Björn van Raalte (855) sorgten am Ende gegen Salewski (848) und Ulrich Boiarzin (751) dafür, dass der SCR wenigstens das Rückspiel mit 4905:4878 für sich entschied. In der Summe aber hatte Gelsenkirchen am Ende mit 156 Holz die Nase im Aufstiegsrennen vorn.
Da in den parallel ausgetragenen Aufstiegsspielen der beiden Rheinlandligen zwischen Kerpen und Holten-Duisburg II die Verlierermannschaft etwas mehr warf als die Reckenfelder, darf sich der SCR nun wohl auch keine Hoffnung auf einen möglichen “Aufstieg durch die Hintertür” machen, nachdem am Rande bekannt wurde, dass Bielefeld seine Mannschaft wohl aus der NRW-Liga zurückzieht, so dass ein zusätzlicher Platz frei werden könnte. Trotzdem hielt sich die Enttäuschung bei den Reckenfeldern in Grenzen: Als Regionalliga-Aufsteiger haben sie in der abgelaufenen Saison mit dem Gewinn dem Durchmarsch an die Liga-Spitze ihr Soll mehr als erfüllt.