SC Reckenfeld 1928 e.V.

SC Reckenfeld verpasst den Aufstieg zur 1. Bundesliga

Was für eine Dramatik: Am späten Samstagnachmittag um 17.40 Uhr stand die Tür zur 1. Bundesliga für die Kegler des SC Reckenfeld offen – um nur Minuten später krachend ins Schloss zu fallen.
Mehr als fünfeinhalb Stunden waren im dritten Playoff-Spiel in Langenfeld gespielt, und der SCR lag fünf Holz vor Favorit SK Kamp-Lintfort. Bei diesem Ausgang hätte den Reckenfeldern zum Abschluss der Aufstiegsrunde am kommenden Samstag in Kamp-Lintfort Platz zwei hinter dem Gastgeber für die Sensation gereicht. Hätte. Doch auf den letzten zwei Bahnen drehte sich der Wind – und schlug den Reckenfeldern die Tür vor der Nase zu.
Zu Beginn des Spiels untermauerte “Ka-Li” seine Favoritenrolle mit zwei Top-Ergebnissen von Marvin Panneck (876 Holz) und Mike Mertsch (872). Der SCR setzte durch Andre Ahlers starke 856 Holz dagegen, Jonas Müller kam auf solide 806 Holz. Damit lag der SCR 86 Holz hinter dem Favoriten, aber immerhin elf Holz vor Gastgeber Langenfeld. Der TSV Salzgitter folgte mit deutlichem Rückstand.
Im dritten Block rückte das Feld dann wieder ganz dicht zusammen: Kamp-Lintforts Nils Eichenhofer kam gar nicht zurecht und wurde noch während seiner zweiten Bahn gegen Dennis Schmidt ausgewechselt. Zusammen brachten sie es auf 749 Holz – und die Konkurrenten wussten das zu nutzen: Stefan Lampe spielte trotz Rückenproblemen gute 837 Holz und brachte den SCR damit in Führung: zwei Holz vor “Ka-Li”, sieben vor Langenfeld und 93 vor Salzgitter.
In der Folge nutzten die Langenfelder ihren Heimvorteil und setzten sich ab, während sich Michael Reisch (787) und Nick von Voss (796) auf Reckenfelder Seite sowie Marcel Bernsee (782) und Daniel Niesner (779) für Kamp-Lintfort ein packendes Rennen um Platz zwei lieferten.
Mit 24 Holz Vorsprung ging der SCR in den letzten Block. Und Kamp-Lintfort spürte bei nur 19 Holz Abstand sogar wieder den Atem von Salzgitter im Nacken. Nun wurde es ein reines Nervenspiel: Reckenfelds Schlussspieler Dieter Stumpe büßte gegen den stark aufspielenden Kamp-Lintforter Christian Prante gleich auf der Startbahn den kompletten Vorsprung seines Teams ein, um sich dann auf der zweiten Bahn wieder hauchdünn nach vorne zu schieben. Nun war sie ganz real, die große Chance zum Aufstieg. Doch auf der dritten Räumgasse fehlte Stumpe bei einer Serie von Achter-Würfen schlicht das nötige Fallglück, so dass Prante davon zog. Der Kamp-Lintforter kam schließlich auf 854 Holz und sicherte seinem Team mit insgesamt 4912 Holz den wichtigen zweiten Platz hinter Gastgeber SKC Langenfeld/Paffrath (4969 Holz). Stumpes Zählwerk blieb bei 778 Holz stehen – der SCR kam in Summe auf 4860 Holz. Doch damit nicht genug: Im Windschatten pirschte sich auch noch der TSV Salzgitter heran, den bis dahin niemand mehr auf dem Schirm gehabt hatte. Und tatsächlich zogen die Niedersachsen durch Dirk Henningsen (829 Holz) auf der Zielgeraden noch um acht Holz am SCR vorbei. Rumms! Die Tür zur 1. Liga ist zu, die Enttäuschung bei den Reckenfeldern groß.
Somit wird das vierte Playoff-Spiel am Samstag in Kamp-Lintfort zum Schaulaufen für den Gastgeber und künftigen Erstligisten.

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