Zwei neue Gesichter, eine neue Liga und ein altes Problem: Mit einem Heimspiel gegen die 2. Mannschaft der TG Herford starten die Kegler des SC Reckenfeld am Sonntag ab 10 Uhr in das Abenteuer Regionalliga. Die Eindrücke aus der Saisonvorbereitung stimmen dabei durchaus optimistisch.
Die beiden Neuzugänge Robin Graes und Marc Schellhove haben sich gut integriert, die Form scheint bei den meisten Reckenfeldern zu stimmen. Gleichwohl gibt es einige Unwägbarkeiten. Die wohl größte ist die Heimanlage im Reckenfelder Irodion: Nicht nur, dass ein Ligenspiel mit Sechsermannschaften auf zwei Bahnen quälend lange fünf Stunden in Anspruch nimmt. Hinzu kommt, dass der im Kegelsport so wichtige Heimvorteil bei nur zwei Bahnen deutlich kleiner ist als auf vier Bahnen, da ein Gästespieler doppelt so lange Zeit hat, um sich auf die Gegebenheiten jeder einzelnen Gasse einzuspielen. In der Regionalliga werden die Reckenfelder voraussichtlich auf deutlich mehr Gegner treffen, die diesen Vorteil zu nutzen wissen.
Umso wichtiger ist es, mit einem Erfolgserlebnis in die neue Serie zu starten, um nicht gleich entscheidenden Boden im Kampf um den anvisierten Klassenerhalt zu verlieren. Auftaktgegner Herford könnte sich dabei jedoch als sprichwörtliche Wundertüte herausstellen, denn gerade zu Saisonbeginn besteht für die Zweitvertretung die Option, sich aus dem Bundesliga-Kader des Vereins zu verstärken. Sollten die Herforder indes in ihrer Stammbesetzung antreten, scheint für den SCR ein “Dreier” zum Liga-Debüt nicht unrealistisch.
Einen klaren Liga-Favoriten schon im Vorfeld der Saison auszumachen, fällt ausgesprochen schwer: Neben dem Vorjahres-Zweiten SKV Greste werden auch Reckenfelds Mitaufsteiger LTV Lippstadt Chancen eingeräumt, da der sich dem Vernehmen nach ordentlich verstärkt haben soll. Gar nicht einzuschätzen ist die SU Annen, die künftig mit gleich zwei Mannschaften in den beiden westfälischen Regionalliga-Staffeln vertreten ist und die daher möglicherweise taktisch aufstellt. Annens Erste verpasste den Drittliga-Aufstieg in der Vorsaison nur denkbar knapp in der Relegation gegen Gütersloh. Als erster Abstiegskandidat werden derweil die Sportfreunde Augustdorf gehandelt – nicht ganz zufällig das einzige Team neben dem SCR, das auf zwei Bahnen in die Regionalliga startet.