Nach dem vorzeitigen Wiederaufstieg in die Westfalenliga haben die Kegler des SC Reckenfeld am Sonntag erneut Grund zu feiern gehabt. Bei den Bezirksmeisterschaften in Münster belegte das SCR-Quartett im Mannschaftswettbewerb den zweiten Platz und sicherte sich damit die Qualifikation zu den Westfalenmeisterschaften.
Der Wettbewerb auf den ESV-Bahnen entwickelte sich ganz und gar anders als viele im Vorfeld erwartet hatten: NRW-Ligist KV Gütersloh-Rheda ging als klarer Favorit ins Rennen – verbunden mit der realistischen Perspektive, sich anschließend als Gastgeber der Titelkämpfe auf westfälischer und westdeutscher Ebene für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren zu können. Dahinter trauten einige dem SC Reckenfeld zu, im Kampf um den zweiten Qualifikationsplatz dem starken BSV Ostbevern Paroli bieten zu können.
Letzteres erwies sich als Trugschluss, denn Ostbevern präsentierte sich in glänzender Verfassung mit Ergebnissen zwischen 773 und überragenden 823 Holz durch Michael Hornig sowie einer Gesamtzahl von 3178 Holz. Allerdings lieferten sich Gütersloh und Reckenfeld einen spannenden Zweikampf um die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Quali. Bei Gütersloh hatten im ersten Block Patrick Springer (744 Holz) und Marvin Panneck (772) vorgelegt, für den SCR hielt Jonas Müller mit 750 Holz ordentlich dagegen. Im zweiten Block taten sich Güterslohs Tobias Henke (766) und Reckenfelds Udo Reinker (769) fast nichts, so dass die Entscheidung im Schlussblock fiel.
Hier ging für Gütersloh der Ex-Reckenfelder Robin Graes auf die Bahnen. Für den SCR spielten noch Björn van Raalte und Frank Reinker. Während van Raalte gewohnt souverän durchspielte und auf starke 776 Holz kam, leistete sich Graes einige Unkonzentriertheiten, so dass Reinker ihm auf den Fersen bleiben konnte. Bis zur letzten Räumgasse war das Rennen vollkommen offen, doch mit einem fulminanten Schlussspurt von neun blanken Neunern gab der Reckenfelder mit am Ende 766 Holz seinem ehemaligen Teamkollegen Graes (743) überraschend doch noch das Nachsehen. Mit 3061 Holz qualifizierte sich der SCR für die Westfalenmeisterschaft, während Gütersloh (3025) auf eigenen Bahnen zum Zuschauen verdammt ist.
Für den NRW-Ligisten dürfte das wohl einen zusätzlichen Motivationsschub für die nächste Runde im Westfalenpokal geben: Denn dann kommt es erneut zum Kräftemessen mit dem SCR – Gelegenheit für eine schnelle Revanche. -frg