Eine echte Herausforderung wartet zu Beginn des neuen Jahres auf die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld. Am Samstag (13 Uhr) sind sie beim KV Blau-Weiß Sontra zu Gast, der sich vom Geheimtipp längst zum Mitfavoriten im Kampf um den Aufstieg gemausert hat.
Die Nordhessen haben in dieser Saison zu Hause noch keinen Zähler abgegeben. Zusammen mit Rösrath haben sie derzeit wohl die besten Karten im Meisterschaftsrennen. “Wenn wir dort punkten wollen, müssen zwei gute Zahlen her”, sagt SCR-Teamsprecher André Ahlers. Und “gute Zahlen” heißt bei den ergiebigen Bahnen in Sontra um die 900 Holz.
Im vergangenen Jahr waren die Reckenfelder dank Stefan Lampe (908) und Ahlers (884) ganz nah dran am Punktgewinn. Auf diesem Duo ruhen aus SCR-Sicht natürlich auch dieses Mal in erste Linie die Hoffnungen. Allerdings könnte auch Jonas Müller eine entscheidende Rolle spielen, der in der Vorsaison in Sontra sein allererstes Zweitliga-Auswärtsspiel bestritt, sich inzwischen aber auf diesem Niveau etabliert hat. Neben Dieter Stumpe und Michael Schlüter wird außerdem Björn van Raalte oder Routinier Werner Schmedt zum Einsatz kommen. Michael Reisch und Andre Verlemann treten die rund 300 Kilometer lange Reise nach Sontra nicht mit an.
SCR-Kegler müssen den ersten Heimpunkt abgeben
Nun ist es also doch passiert: Nach neun Heimspielen mit makelloser Bilanz haben die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld zu Hause ihren ersten Punkt abgegeben. Ausgerechnet im Spitzenspiel gegen CfK Rösrath leisteten sich die Reckenfelder einige unerwartete Aussetzer und konnten am Ende froh sein, ein ebenso knappes wie glückliches 2:1 (41:37/ 4860:4849) ins Ziel zu retten.
Vollkommen unbeeindruckt von der sportlichen Bedeutung der Partie präsentierte sich Youngster Jonas Müller: Der 24-Jährige setzte mit 852 Holz eine Marke, die am Ende niemand übertreffen sollte. Sein Blockpartner André Ahlers kämpfte sich auf ordentliche 829 Holz, blieb damit aber ein Holz hinter Rösraths Sven Habeth (830). Weil Ralf Hennes für die Gäste nur auf 767 Holz kam, standen unterm Strich immerhin 84 Holz Vorsprung.
Im Mittelblock begann dann das große Zittern: Während für Rösrath Thomas Habeth (820) und Thomas Zimmermann (797) solide Zahlen spielten, war Michael Reisch völlig von der Rolle und wurde nach 370 Holz zur Halbzeit ausgewechselt. Für ihn kam Björn van Raalte, doch auch ihm fehlte in dieser schwierigen Situation die Lockerheit, um eine große Aufholjagd einzuleiten, so dass das Zählwerk am Ende enttäuschende 740 Holz anzeigte. Es hätte zu diesem Zeitpunkt noch finsterer aussehen können, wenn nicht Michael Schlüter – bisher am Wittlerdamm eher ein Wackelkandidat – großartige 845 Holz rausgehauen hätte, womit er in der Endabrechnung zum Matchwinner avancieren sollte.
Denn im Schlussblock schmolz der ohnehin überschaubare Vorsprung von 52 Holz zusehends dahin. Weder Dieter Stumpe (799) noch Stefan Lampe (795) kamen richtig in die Gänge. Bei den Gästen pendelte sich Lars Kirschbaum (788) auf ähnlichem Niveau ein, während Dominik Schmitz mit starken 847 Holz die Reckenfelder mächtig ins Schwitzen brachte. Die mussten am Ende froh sein, dass Rösrath nicht alle drei Punkte mit nach Hause nahm.
Der SCR bleibt mit dem knappen Sieg zwar Tabellenführer. Die deutlich besseren Karten im Meisterschaftsrennen haben nun aber Rösrath und Blau-Weiß Sontra, das Samstag überraschend in Nordhorn gewann.

In der Westfalenliga verlor die SCR-Dritte bei Tabellenführer KSV Gladbeck glatt mit 0:3 (27:51/ 4530:4822). Der Gastgeber unterstrich seine Aufstiegsambitionen mit fünf Ergebnissen über 800, darunter überragende 850 Holz von Thomas Heimann. Auf Seiten des SCR überzeugten Marcus Klaus (781), Andre Verlemann (780) und Frank Attermeier (779).
Spitzenspiel in Reckenfeld
Das beste kommt zum Schluss: Mit dem Spitzenspiel gegen CfK Rösrath beenden die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld am Samstag (14 Uhr) die Hinrunde. Der Tabellenerste empfängt den Zweiten – mehr Top-Spiel geht nicht.
“Rösrath ist ganz klar der Aufstiegsfavorit”, sagt SCR-Teamsprecher André Ahlers und verweist auf die starken Einzelspieler der Gäste: Thomas Habeth verfügt über reichlich Erstliga-Erfahrung und zählt derzeit zu den punktbesten Keglern in Liga zwei. Dominik Schmitz wurde jüngst sogar in den A-Kader des Deutschen Schere Kegler Bundes (DSKB) berufen.
Fünf Auswärtspunkte hat das Team aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis in dieser Saison schon gesammelt – so viele wie kein anderer Nord-Zweitligist. Die Reckenfelder werden folglich eine Top-Leistung abrufen müssen, um die bis dato weiße Weste am Wittlerdamm zu verteidigen. In diesem Fall würde der SCR allerdings schon ein komfortables Polster in die dann folgenden drei Auswärtsspiele mitnehmen. Rösrath steht also durchaus unter Druck, Zählbares aus Reckenfeld mitzunehmen.
Der SCR spielt wieder in seiner Stammformation, also mit Jonas Müller und André Ahlers vorn, Michael Reisch und Michael Schlüter im Mittelblock sowie Dieter Stumpe und Stefan Lampe zum Schluss. Als Ersatzmann steht Björn van Raalte bereit.