SC Reckenfeld 1928 e.V.

Mannschaftschaftsrekord beim Heimdebüt

Auf zwei Dinge kann man sich verlassen, wenn die Kegler des SKC Langenfeld/Paffrath am Wittlerdamm in Reckenfeld zu Gast sind. Erstens: Es wird laut. Zweitens: Andre Ahlers spielt einen neuen Bahnrekord.
Wie üblich, sorgten die Rheinländer mit ihrer mitgebrachten – fast schon berüchtigten – Sackkarren-Party-Musikbox für Festzelt-Stimmung. Grund zu feiern hatte am Ende allerdings vor allem der SC Reckenfeld, der seine Saison-Heimpremiere mit 3:0 (49:29/ 5287:4867) gewann. Und das lag nicht zuletzt an Ahlers, der mit unfassbaren 967 Holz seine alte Bestleistung – aufgestellt vor ziemlich genau einem Jahr ebenfalls gegen Langenfeld – um 16 Holz verbesserte.
Einmal mehr konnte Andre Ahlers den Bahnrekord auf jetzt 967 Holz steigern.
Einmal mehr konnte Andre Ahlers den Bahnrekord auf jetzt 967 Holz steigern.
Angesichts dieser Zahl ging fast ein wenig unter, dass Langenfelds José Perez mit 873 Holz eine sehr ernstzunehmende Marke setzte, die Jonas Müller trotz ebenfalls starker Leistung mit 871 Holz knapp verpasste. Kai Thomas komplettierte den Startblock mit guten 832 Holz.
Es folgte ein äußerst einseitiger Mittelblock: Nick von Voss erzielte mit 936 Holz ein weiteres herausragendes Resultat für die Reckenfelder, und auch Michael Reisch spielte – obwohl durch Rückenprobleme gehandicapt – bärenstarke 869 Holz. Auf diesem Niveau konnten auf Seiten der Gäste Dieter Thomas (761) und Niklas Johanns (772) nicht mithalten.
Trotzdem durften die Gäste zu Beginn des Schlussblocks kurzzeitig doch noch auf den Zusatzpunkt schielen, denn beim SCR taten sich Dieter Stumpe und Stefan Lampe anfangs etwas schwer. Mit 823 bzw. 821 Holz mussten sich beide am Ende knapp dem Langenfelder Marko Rittmann (825) geschlagen geben. Wären sie auch noch hinter Patrick Springer geblieben, wäre der Punkt weg gewesen. Doch Springer leistete sich auch einige Fehler und blieb schließlich bei 804 hängen.
Das Gesamtergebnis von 5287 Holz bedeutete für die Reckenfelder einen neuen Mannschafts-Bahnrekord. Mit der Optimalausbeute von sechs Punkten übernahmen sie außerdem die Tabellenführung. Der SCR hatte also tatsächlich allen Grund zu feiern – wenn auch die Musik aus der Langenfelder Partybox nicht jedermanns Geschmack sein mochte.

Holpriger Start in der NRW-Liga

In ihrem ersten NRW-Liga-Spiel haben die Kegler des SC Reckenfeld 2 beim 2:1 (43:35/ 4707:4551) gegen BFG Wesel unnötig einen Punkt abgegeben. Für den Aufsteiger erzielte Andre Penz mit 856 Holz die herausragende Top-Zahl. Dahinter aber klaffte eine Lücke, was die Gästespieler Niklas Sondermann (814) und Ralf Overkämping (813) für entscheidende Wertungen nutzten. Sie übertrafen damit Michael Reisch (797), Rainer Terwort (790), Ingo Bäumer (773), Björn van Raalte (751) und Udo Reinker (740).

Die SCR-Dritte verlor bei der SG Ostwestfalen 2 – einer Fusion der Vereine TSG Rheda und KV Gütersloh-Rheda – glatt mit 0:3 (14:22/ 2984:3187). Dank des Einsatzes von Robin Graes, der mit 857 Holz herausragte, hätte der Zusatzpunkt zwar durchaus drin gesessen. Doch den übrigen Reckenfelder gelang es nicht, die letzte noch fehlende Wertung zu holen.

Keine Überraschungen gab es in den beiden vereinsinternen Bezirksliga-Derbys: Die 4. Mannschaft lieferte sich beim 3:0 (26:10/ 3063:2713) gegen die SCR-Siebte einen bemerkenswerten Schlagabtausch mit etlichen tollen Ergebnissen. Fabian Howe (805), Frank Stallmeier (763), Helmut Kenning (761) und Josef Flothkötter (734) überzeugten in der Vierten. In der 7. Mannschaft knackte Thorben Zilske mit 710 Holz erstmals in einem Wettkampf die 700er-Marke. Joshua Verlemann (697) und Pascal Zilske (691) blieben knapp darunter.

Die 5. Mannschaft behauptete sich mit 3:0 (24:12/ 2909:2622) gegen die SCR-Sechste. Hendrik Nytz und Markus Rolf kamen für die Fünfte jeweils auf 757 Holz. In der Sechsten war Tobi Dömer mit 718 Holz bester Mann.

Auswärtssieg zum Saisonstart

„Seniorentag“ beim SC Reckenfeld: Die Zweitliga-Kegler des Vereins sind mit einem Auswärtssieg optimal in die neue Saison gestartet – und entscheidenden Anteil daran hatten dieses Mal die Ü50-Spieler. Beim Aufsteiger VOK Osnabrück setzten sich die Reckenfelder am Ende souverän mit 3:0 (43:35/ 4912:4840) durch.
Die Niedersachsen hatten mit Christoph Hösel und Junioren-Weltmeister Arne Schierbaum ihre stärksten Heimspieler in den Startblock gestellt, um Druck auf die Reckenfelder aufzubauen. Mit Ergebnissen von 838 und 852 Holz gelang dies zwar, doch die Gäste hielten diesem Druck stand: SCR-Topspieler Andre Ahlers tat sich zwar lange Zeit schwer, kämpfte sich dann aber mit einer starken Schlussbahn (231) noch auf solide 814 Holz. Bei Michael Reisch lief es genau andersrum: Nach drei Bahnen war er noch auf Bahnrekord-Kurs, nur auf der Schlussbahn fand er nicht die richtigen Wege. Trotzdem: Mit 870 Holz setzte er eine Marke, die an diesem Tag niemand mehr erreichen sollte – Senioren-Matchwinner Nummer eins.
Das siegreiche Team (von hinten links nach vorne rechts): Robin Graes, Stefan Lampe, Dieter Stumpe, Michael Reisch, Andre Ahlers, Jonas Müller und Nick von Voss.
Das siegreiche Team (von hinten links nach vorne rechts): Robin Graes, Stefan Lampe, Dieter Stumpe, Michael Reisch, Andre Ahlers, Jonas Müller und Nick von Voss.
Der SCR lag nun mit sechs Holz hinten, und es sollte weiter spannend bleiben. Nick von Voss (797) und Jonas Müller (796) spielten ohne große Ausreißer und hielten damit immerhin Osnabrücks Malte Schierbaum (784) in Schach. Alexander Patterson leistete sich weniger Fehler und kam auf 821 Holz. Mit 18 Holz Vorsprung ging der Aufsteiger somit in den Schlussblock.
Hier feierte Robin Graes mit 804 Holz ein solides Comeback im SCR-Trikot. Für klare Verhältnisse aber sorgte Routinier Stefan Lampe, der als einziger Reckenfelder alle vier Bahnen über 200 spielte: Mit 831 Holz war er Reckenfelds Senioren-Matchwinner Nummer zwei. Denn bei den Gastgebern konnten Josef Rumpke (786) und Peter Rolf (759) am Ende nicht mehr mithalten.
„Heute haben uns mal die,alten Hasen‘ gezeigt, wie es geht“, sagte SCR-Teamsprecher Andre Ahlers. Es sei aber auch wichtig gewesen, keiner nach unten abgefallen sei. „Das gibt uns für die anstehenden Heimspiele Selbstvertrauen.“

Ein „alter“ Bekannter kehrt zurück

Nur eine einzige Saison hat er das Trikot des SC Reckenfeld getragen, doch dieses eine Jahr reichte, um sich nachhaltig in die Herzen der Reckenfelder Keglerfamilie zu spielen. Als talentierter Nachwuchskegler mit anfangs gerade 16 Jahren hatte Robin Graes in der Spielzeit 2016/2017 großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft in der Westfalen-Nord-Liga. In den folgenden Playoffs scheiterte der SCR knapp am Aufstieg in die NRW-Liga – und Robin Graes zog es zur damals klassenhöheren KV Gütersloh-Rheda. Nun kehrt er als gestandener Bundesliga-Spieler zurück nach Reckenfeld.

Robin Graes kehrt zum SCR zurück
Robin Graes kehrt zum SCR zurück

„Ich wollte eigentlich sportlich etwas kürzer treten“, sagt Graes, der in Darup wohnt. Fünf Jahre spielte er zuletzt für die TG Herford in der 1. Bundesliga. Fünf Weltmeister-Titel im Junioren-Bereich hat er inzwischen gesammelt. Die 2. Bundesliga ist auf dem Papier also tatsächlich ein kleiner Schritt zurück. Doch Robin Graes ist nicht der Typ, der sich auf seinem Talent und den sportlichen Erfolgen der Vergangenheit ausruht. „Wenn ich auf die Bahn gehe, will ich immer Leistung bringen“, sagt er. Lange Zeit zierte er sich, wenn Andre Ahlers ihn nach Reckenfeld zu lotsen versuchte. Irgendwann sagte er dann doch ja. Denn die Verbindung zwischen Graes und dem SCR ist seit der Saison 16/17 nie abgerissen. Im Gegenteil: Als die neue SCR-Sportanlage am Wittlerdamm entstand und der Verein in Eigenleistung die Kegelbahnen in Hiltrup ab- und in Reckenfeld wieder aufbaute, packte Graes regelmäßig mit an. Teilweise half er samstags morgens ein paar Stunden mit, um anschließend zum Bundesliga-Spiel nach Herford zu fahren. „Das ist für mich natürlich auch ein Argument, jetzt auf den Bahnen zu spielen, die ich selbst mit aufgebaut habe“, sagt er. Die kürzere Anfahrt von Darup nach Reckenfeld statt nach Herford ist ein weiterer Punkt.

Für den SCR ist Robin Graes sicher nicht nur wegen der emotionalen Bindung ein enormer Zugewinn. „Er wird uns sportlich auf jeden Fall weiterhelfen“, sagt Teamsprecher Andre Ahlers, dessen hartnäckiges Werben schlussendlich von Erfolg gekrönt war. Beim Zweitliga-Auftakt am Samstag (12 Uhr) in Osnabrück ist der 24-Jährige selbstverständlich gesetzt. Die Niedersachsen sind zwei Jahre nach ihrem Abstieg zurück in Liga zwei und dürften es schwer haben, sich in der Klasse zu etablieren. Für die Reckenfelder bedeutet das, dass sie gleich zum Saisonstart unter Druck stehen, auswärts punkten zu müssen. Dabei ist schwer vorhersehbar, was einen im Kegelcenter „Im Schütting“ erwartet: Mitunter haben die Bahnen durchaus ihre Tücken, während sie an anderen Tagen recht ergiebig sind. Beim letzten Aufeinandertreffen im Herbst 2021 verlor der SCR knapp mit 25 Holz. Dieses Ergebnis würde man dieses Mal nur allzu gern drehen.

Dreimal Platz ein für die SCR Kegler

Drei Siege und eine Niederlage gab es am letzten Bezirksliga-Spieltag für die Mannschaften 4 bis 7 der SCR-Kegler. Für zwei Reckenfelder Teams geht die Saison damit in die Verlängerung: Die 4. und 5. Mannschaft beendeten die Saison jeweils auf Platz eins in ihrer Staffel und qualifizierten sich damit für die Aufstiegsrunde zur Oberliga, die Ende April in Lippstadt ausgetragen wird.

Für Reckenfelds Vierte stand die Meisterschaft schon seit Wochen fest. Zum Abschluss gab es nun ein standesgemäßes 3:0 (25:11/ 2937:2654) gegen BW Ottmarsbocholt 2. Maria Schmedt (781 Holz) und Marcus Klaus (773) sorgten für die Top-Resultate an diesem Spieltag. Am Sonntag nun zog die 5. Mannschaft nach: Durch ein 3:0 (23:13/ 2941:2799) gegen RSK Versmold sicherten sich die Reckenfelder die Meisterschaft und die Playoff-Teilnahme. Helmut Kenning (763) und Hendrik Nytz (744) waren Reckenfelds Beste.

Die SCR-Sechste gewann zum Saisonabschluss mit 3:0 (19:16/ 2622:1983) bei der SG Münster/Borghorst 5 und schob sich damit noch auf den dritten Tabellenplatz vor. Pascal Zilske (694) stach aus einem geschlossenen Team heraus. Die 7. Mannschaft war beim 0:3 (11:25/ 2582:2924) bei BW Ottmarsbocholt erwartungsgemäß chancenlos.