SC Reckenfeld 1928 e.V.

Schwere Aufgabe auf ergiebigen Bahnen

Größer könnte der Kontrast kaum sein: Eine Woche nach dem erfolgreichen Ausritt über den “Acker von Kassel” geht es für die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld am Samstag (16 Uhr) aufs ergiebige Kunststoff-Geläuf in Kamp-Lintfort. “Wir wollen natürlich versuchen, uns den verlorenen Punkt aus dem Heimspiel zurückzuholen”, sagt SCR-Teamsprecher Andre Ahlers. Doch leicht wird das sicherlich nicht: Kamp-Lintfort ist zwar bisher noch nicht die “Über-Mannschaft” wie in der vergangenen Saison, hat aber zu Hause noch keinen Punkt abgegeben. Um in der einstigen Bergbaustadt am Niederrhein Zählbares mitzunehmen, braucht es schon drei hohe 800er-Zahlen. Aufsteiger KC Wettenberg war Mitte Oktober ganz nah dran, alle anderen Auswärtsteams waren bislang chancenlos. Doch eins steht fest: Das Kegeln in Kamp-Lintfort macht ungleich mehr Spaß als in Kassel.
Personell gibt es noch Fragezeichen hinter dem Einsatz von Dieter Stumpe (krank) und Michael Reisch (Knieprobleme). Ansonsten planen die Reckenfelder mit ihrer üblichen Besetzung.

Reckenfelder Kegler holen unerwartet Punkt in Kassel

Mülheim, Sontra, Wettenberg und Langenfeld/Paffrath – sie alle sind in dieser Saison schon an den kniffligen Bahnen im Hessischen Hof in Kassel schier verzweifelt. Kein Gästespieler hat dort in dieser Saison die 800er-Marke geknackt, kein Team konnte dort einen Auswärtspunkt ergattern. Angesichts dieser Perspektive wären auch die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld am Samstag am liebsten zu Hause geblieben – zumal zum Abschluss der Hinrunde neben Nick von Voss (Urlaub) und Michael Reisch (Knieprobleme) kurzfristig auch noch Dieter Stumpe (krank) ausfiel. “Da sind wir wirklich mit null Erwartungen hingefahren”, sagte Teamsprecher Andre Ahlers, der in den vergangenen Jahren schon ein ums andere Mal mit dem grenzwertigen Geläuf in Kassel gehadert hatte. Doch dieses Mal lohnte sich die Anreise: Die Gastgeber selbst taten sich wahnsinnig schwer mit ihren Bahnen, machten dem SCR Angebote – und der griff dankbar zu und nahm mit 1:2 (35:43/ 4505:4665) verdient einen Punkt mit nach Hause.
Kassel lieferte im ersten Block durch Stefan Knierim (754 Holz) und Gunther Pick (739) zwei angreifbare Zahlen, wodurch Michael Schlüter (760) und der stark aufspielende Stefan Lampe (791) den SCR sogar in Führung brachten. Jonas Müller überspielte anschließend mit 761 Holz ebenfalls Kassels ersten Block, wohingegen Ersatzmann Andre Penz überhaupt keinen Zugang zu den Bahnen fand (675). Bei den Gastgebern spielte Dirk Westmeier (825) seinen Heimvorteil aus, Andre Macorlig kam immerhin auf 766 Holz – und setzte damit die Marke, die es für Reckenfeld im Schlussblock zu überspielen galt, um einen Punkt mitzunehmen. Während Björn van Raalte nach gutem Start ein wenig den Anschluss verlor und mit 723 knapp hinter seinem Gegenspieler Mark Neumayer (731) blieb, spielte sich Andre Ahlers mit 795 Holz sein “Kassel-Trauma” aus den Knochen. Da half es Kassel auch nicht, dass Sebastian Klöpfel (850) wieder einmal den Tagessieg holte.
In der Tabelle bleibt das Feld damit vor dem Rückrundenstart eng zusammen: In der Plus-Minus-Wertung, bei der gewonnene Auswärtspunkte mit abgegebenen Heimpunkten verrechnet werden, liegen die besten und schwächsten Teams ganze drei Punkte auseinander. Umso wertvoller könnte der unerwartete Zähler für den SCR in der Schlussrechnung noch werden.

Reserve der Kegler siegt souverän

Die 2. Mannschaft der SCR-Kegler bleibt in der Westfalenliga das Maß aller Dinge. Am Sonntag gewannen die Reckenfelder das Derby gegen die SpG. Münster-Borghorst glatt mit 3:0 (54:24/ 4952:4580) und sicherten sich damit vorzeitig die inoffizielle Herbstmeisterschaft. Beim SCR spielten Jonas Müller und Andre Penz mit jeweils 872 Holz überragende Zahlen. Doch auch darüber hinaus offenbarten die Reckenfelder keine ernsthaften Schwächen: Udo Reinker (825), Ingo Bäumer (805) und Marc Kockmann (801) knackten allesamt die 800er-Marke. Marcel Reisch tat sich lange Zeit etwas schwer, rettete sich mit einer starken Schlussbahn aber noch auf solide 777 Holz. Für die Gäste holte Steffen Weitkamp mit 806 Holz die drei einzigen Wertungen.
Deutlich knapper war das Oberliga-Spiel zwischen den 3. Mannschaften der beiden Vereine, doch auch hier setzte sich der SCR mit 3:0 (22:14/ 2983:2898) durch. Ausschlaggebend war eine geschlossene Teamleistung von Marcus Klaus (752), Rainer Terwort (746), Frank Reinker (745) und Björn van Raalte (740). Das beste Einzelergebnis erzielte Christof Berning (757) für die Gäste aus Münster und Borghorst.
Die SCR-Vierte behauptete zum Abschluss der Hinrunde mit einem überzeugenden 3:0 (24:12/ 2966:2667) bei BW Ottmarsbocholt 2 die Tabellenführung in der Bezirksliga. Fabian Howe empfahl sich mit starken 799 Holz ein weiteres Mal für höhere Aufgaben. Auch Robert Willmann überzeugte mit starken 751 Holz.
Die 5. Mannschaft verlor knapp mit 1:2 (18:18/ 2688:2733) beim RSK Versmold. Auf den anspruchsvollen Bahnen in Peckeloh bestätigte Hendrik Nytz mit 707 Holz seine gute Form. Und auch beim 3:0 (24:12/ 2863:2660) der 6. Mannschaft gegen die Spg. Münster-Borghorst 5 ragte Hendrik Nytz mit 777 Holz heraus. Frank Attermeier (720), Tobias Dömer (684) und Thomas Weischer (682) komplettierten die insgesamt gute Mannschaftsleistung.

Zusatzpunkt erst mit dem letzten Wurf gerettet

4875 Holz – so wenig hat in dieser Saison zuvor noch kein Zweitligist auf den Kegelbahnen am Wittlerdamm geworfen. Doch der KV Blau-Weiß Sontra hätte diese mäßige Zahl am Wochenende beinahe gereicht, um einen Punkt beim SC Reckenfeld zu entführen. Am Ende retteten die Reckenfelder mit viel Glück ein 3:0 (48:30/ 5110:4875) ins Ziel – und das, nachdem es zwischenzeitlich nach der Höchststrafe für die Gäste ausgesehen hatte.
Die Partie verlief nämlich lange Zeit ausgesprochen einseitig, ja fast langweilig: Jonas Müller und Andre Ahlers kamen beinahe im Gleichschritt auf starke 871 bzw. 870 Holz. Nick von Voss ließ mit 914 Holz eine absolute Top-Zahl folgen. Und auch Andre Penz, der kurzfristig Michael Schlüter ersetzte, erzielte trotz einer schwachen Schlussbahn gute 857 Holz. Sontra war zu diesem Zeitpunkt noch gänzlich ohne Wertung. Bei den Gästen hielten nur Marcus Kachel (837) und mit Abstrichen Andreas Schad (822) noch recht ordentlich mit. Die Zahlen von Philipp Krug (809) und Michael Mutter (796) sollten in dieser Liga dagegen keine echte Hürde darstellen – die Betonung liegt auf “sollten”.
Denn unerklärlicherweise tat sich Reckenfelds Schlussblock mit Stefan Lampe und Dieter Stumpe enorm schwer. Keinem gelang mal eine richtige Serie, und so blieb man dauerhaft auf Augenhöhe mit Sontras Schlussspielern, Daniel Hofmann und Markus Langer. Stumpe mühte sich mit 797 Holz denkbar knapp über Mutters 796er-Vorgabe, blieb aber ebenso knapp hinter Hofmann (798) und klar hinter Langer (813). Lampe ließ mit drei Neunen zum Abschluss immerhin noch die beiden 790er-Zahlen hinter sich und kam auf 801. Punktlandung zum 3:0 und große Erleichterung im SCR-Lager, denn ein weiterer Punktverlust hätte die Sorge um den Klassenerhalt massiv verstärkt.
So können die Reckenfelder sich erst einmal bei zwei Auswärtsspielen in Kassel und Kamp-Lintfort “sammeln”. Mit Punkten ist dabei nicht unbedingt zu rechnen. Gleichzeitig muss man zu Hause an den Schwächen arbeiten: “Wir müssen einfach die unteren Zahlen auf mindestens 830 bekommen”, sagt Teamsprecher Ahlers. Sonst ist ein Punkt schnell weg, selbst gegen schwächere Gegner.

SCR-Kegler empfangen Gäste aus Sontra

Seit Wochen läuft es bei den Zweitliga-Keglern des SC Reckenfeld nicht richtig rund. Formschwankungen, verletzungsbedingte Ausfälle und die anhaltende Schwäche auf Kunststoffbahnen sorgen dafür, dass die Reckenfelder auf der Zielgeraden der Hinrunde vom angepeilten Playoff-Platz weit entfernt sind. Auf der anderen Seite ist die Liga in dieser Saison derart dicht beieinander, dass jeder Auswärtspunkt große Auswirkungen auf die Platzierung hat. Umso wichtiger ist es für den SCR, sich zu Hause schadlos zu halten.

Von der Papierform her sollte das am Samstag (14 Uhr) gegen BW Sontra eigentlich eine klare Angelegenheit sein. Die Nordhessen gelten als absolute Kunststoffspezialisten und fanden sich im vergangenen Jahr am Wittlerdamm so gar nicht zurecht. Doch SCR-Teamsprecher Andre Ahlers warnt: „Sontra hat einige jüngere Spieler, die auch mit dem auf Holzbahnen erforderlichen Druck spielen können.“ Mit einem Selbstläufer rechnet er deshalb nicht.

Immerhin personell scheint sich die Lage zu entspannen. Jonas Müller dürfte am Samstag wieder fit sein, so dass die Reckenfelder in Bestbesetzung antreten können, also mit Ahlers, Müller, von Voss, Schlüter, Stumpe und Lampe.

Die weiteren SCR-Spiele am Wochenende:

SC Reckenfeld 2 – SG Münster/Borghorst //  So., 10 Uhr
SC Reckenfeld 3 – SG Münster/Borghorst 3 //  So., 13.15 Uhr
BW Ottmarsbocholt 2 – SC Reckenfeld 4 //  So., 9.30 Uhr
RSK Versmold – SC Reckenfeld 5 //  So., 10.30 Uhr
SC Reckenfeld 6 – SG Münster/Borghorst 5 // So., 15.30 Uhr