Der flüchtige Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga täuscht: Sechs Punkte hat der SK Mülheim schon in dieser Saison zu Hause abgegeben – mehr Minus hat daheim keine andere Mannschaft gemacht. Leichtes Programm also für die Kegler des SC Reckenfeld, die am Samstag (13 Uhr) im Mülheimer Kegelzentrum zu Gast sind? Mitnichten. Denn wie in kaum einer anderen Sportart gilt für dieses Spiel: Kegeln ist oft auch eine Materialschlacht.
Während die SCR-Bahnen typische Holzbahnen sind, gilt die Anlage in Mülheim als “extremes Kunststoffgeläuf”. Exakte Wege und eine saubere Kugelabgabe sind hier wesentlich wichtiger als ein druckvoller Wurf. Manch einer, der auf dem einen Belag regelmäßig glänzt, tut sich auf dem anderen Material schwer. Wohl auch deshalb lautet die Einschätzung von SCR-Teamsprecher André Ahlers: “Wie in jedem Jahr wird es für uns schwer, dort zu punkten.” So waren die Reckenfelder auch in der Vorsaison in Mülheim weit von einem Punktgewinn entfernt. Allein Stefan Lampe mischte vor knapp einem Jahr mit 863 Holz oben mit. Zumindest eine zweite Top-Zahl wird der SCR am Samstag wohl benötigen, um einen Zähler zu ergattern. Es sei denn, den Reckenfeldern steht – wie zuletzt in Hadamar – erneut das Spielglück zur Seite und Mülheim bietet unerwartete Angriffspunkte. Gegen Sontra war das beispielsweise der Fall, als Mülheim zwei Zahlen unter 770 anbot, was die Gäste natürlich dankend annahmen.
Michael Reisch fehlt weiterhin aufgrund seiner Meniskusverletzung. Michael Schlüter pausiert, weil ihm die Mülheimer Bahnen in der Vergangenheit nie wirklich lagen. Für ihn spielt erneut der in Hadamar überzeugende Björn van Raalte. Sollte Jonas Müller mit seinen Rückenproblemen weiter ausfallen, wird Udo Reinker sein Bundesliga-Debüt geben.