Sie waren am richtigen Tag am richtigen Ort und nutzten die Gunst der Stunde: Mit einem unerwarteten Punktgewinn kehrten die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld von ihrem Auswärtsspiel beim SK Mülheim heim. Beim 1:2 (34:44/ 4746:4905) spielte den Reckenfeldern der Ausfall von zwei Mülheimer Stammspielern in die Karten – auch wenn die Gastgeber den SCR über diesen Vorteil lange Zeit im Unklaren ließen.
Die Partie begann so, wie man es beim SCR erwartet hatte: Für Mülheim legten Andreas Happe und Michael Kolba mit 868 und 857 Holz zwei starke Zahlen vor – Ergebnisse, die für André Ahlers (774) und Jonas Müller (786), der sich nach Rückenproblemen rechtzeitig wieder fit gemeldet hatte, auf dem anspruchsvollen Kunststoff-Geläuf in weiter Ferne lagen. Auch im Mittelblock deutete nur wenig auf einen Punktgewinn für die Gäste hin: Michael Kuenkamp sicherte sich mit 879 Holz den Tagessieg, während Heiko Störig (785) zumindest ein Holz unter Müllers Zahl blieb – es war zu diesem Zeitpunkt die einzige Wertung für den SCR, weil Nick von Voss (780) und Björn van Raalte (765) sich ebenfalls äußerst schwer taten.
Wie wichtig ihre Zahlen noch werden sollten, ahnten wohl nur die Mülheimer. Denn zur Überraschung der Reckenfelder ging im Schlussblock anstelle des im Spielbericht angekündigten Joachim Pohl Ersatzmann Hans-Peter Strack auf die Bahnen – und der blieb schließlich mit 740 Holz unter allen Reckenfelder Zahlen. „Sie wollten uns wohl im Vorfeld wohl nicht unnötig stark machen“, erklärte SCR-Teamsprecher Ahlers den Bluff, der Mülheim am Ende nichts nutzte: Das lag zum einen daran, dass auch Stefan Schröter (776) Mühe hatte. Zum anderen aber auch an den gut aufgelegten Dieter Stumpe (831) und Stefan Lampe (810), die mit ihren starken Zahlen den ebenso wichtigen wie unverhofften Punktgewinn eintüteten.
Mit einem weiteren Auswärtspunkt im Nachholspiel in Helmstedt am kommenden Wochenende können die Reckenfelder endgültig zurück in die Spur Richtung Playoffs finden.