Das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga der Sportkegler ist wieder richtig spannend. Drei Teams dürfen sich noch Hoffnung auf die Meisterschaft machen. Der SC Reckenfeld zählt allerdings nicht dazu. Beim Playoff-Auftakt im mittelhessischen Hadamar belegten die Reckenfelder mit 4815 Holz den vierten und letzten Platz, womit sie in den verbleibenden drei Runden nur noch als Zünglein an der Waage ins Titelrennen eingreifen können. Für die drei anderen Teams ist noch alles möglich, weil die “Übermannschaft” der Saison, SK Kamp-Lintfort, am Samstag ungewohnte Schwächen offenbarte – und weil GW Rösrath einen eindrucksvollen Schlussspurt hinlegte.
Die Partie war auch für den SCR ein Wechselbad der Gefühle: Über drei Blöcke mischte das Team ordentlich mit, bevor zunächst Kamp-Lintfort, dann Rösrath den Turbo zündete. Gastgeber SK-Waldbrunn-Hadamar war ohnehin für alle anderen außer Reichweite: Janis Schmitt (905 Holz) und Alexander Düber (889 Holz) spielten in den ersten beiden Blöcken eindrucksvoll ihren Heimvorteil aus und eilten der Konkurrenz davon. Für den SCR erzielte Nick von Voss starke 833 Holz, Andre Ahlers solide 814, womit der SCR zu diesem Zeitpunkt quasi gleichauf mit Kamp-Lintfort (843+808) und knapp vor Rösrath (810+808) lag.
Auch im dritten Block lieferten sich die drei Gäste-Teams ein packendes Rennen. Trotz einiger Bauernfehler kam Michael Schlüter auf gute 819 Holz und hielt sein Team damit auf Rang drei – vor Rösrath und auf Schlagdistanz zu Kamp-Lintfort. Mit Stefan Lampe, der die Bahnen in Hadamar in der Normalrunde glänzend erwischt hatte, wollten die Reckenfelder dann noch mal angreifen. Doch dieses Mal lief es bei ihm überhaupt nicht: Mit 785 Holz musste er nicht nur Kamp-Lintforts Mike Mertsch (873) ziehen lassen, der SCR büßte auch den Vorsprung auf Rösrath ein. Alles deutete nun auf den erwarteten Spielausgang hin: Der Gastgeber vor Kamp-Lintfort – dahinter der Rest.
Doch nun zeigten sich plötzlich die Rösrather aufmüpfig: Ralf Hennes (841) und Dominik Schmitz (845) zogen nicht nur den Reckenfeldern Jonas Müller (776) und Dieter Stumpe (788) auf und davon, sondern rückten auch Kamp-Lintfort auf die Pelle – und zogen in der Endabrechnung mit dem Favoriten gleich: 4957 Holz für beide. Laut Regelwerk entscheidet in diesem Fall das besser Abräumergebnis über die Platzierung – und da lag Rösrath mit fünf Hölzern vorn. In der Gesamtwertung liegt Waldbrunn-Hadamar, das am Samstag auf 5101 Holz kam, nun mit 7 Punkten vorn, Kamp-Lintfort folgt mit 6 und Rösrath mit 5 Zählern. Der SCR belegt mit 2 Zählern den vierten Platz.
Am kommenden Wochenende folgt der Playoff-Spieltag mit den Partien in Rösrath (Samstag) und in Reckenfeld (Sonntag). “Wir werden das sicherlich ernsthaft durchspielen”, verspricht SCR-Teamsprecher Andre Ahlers. “Schließlich ist es für den Ausgang der Meisterschaft wichtig, wie wir spielen und auf welchen Plätzen wir in jedem Durchgang landen.”