SC Reckenfeld 1928 e.V.

Nachsitzen in der Meisterschaftsrunde

Bereit für die Zugabe: Mit einem ungefährdeten 3:0 (54:24/ 5070:4763)-Erfolg gegen die KSG Kassel haben sich die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld aus eigener Kraft für die Playoffs zur 1. Bundesliga qualifiziert. Ob sie als Dritt- oder Viertplatzierter in die Aufstiegsrunde gehen, hängt noch vom Ausgang des am Wochenende zuvor abgebrochenen Spiels der Kasseler gegen Gelsenkirchen 2 ab, das an diesem Samstag fortgesetzt wird.

Gegen die insgesamt schwachen Hessen ließ der SCR zu keinem Zeitpunkt ernsthafte Zweifel am klaren Erfolg aufkommen. Andre Ahlers krönte seine beeindruckende Saisonbilanz mit herausragenden 919 Holz, womit er in der Endabrechnung zum punktbesten Zweitliga-Spieler dieser Spielzeit avancierte. Jonas Müller kam auf ebenfalls starke 854 Holz. Bei den Gästen musste Dirk Westmeier, in den vergangenen Jahren stets Kassels Bester am Wittlerdamm, nach gut der Hälfte verletzt aufgeben. Für ihn kam Marcus Simon, zusammen brachten sie es lediglich auf 769 Holz. Gunther Pick kratzte mit 791 Holz immerhin knapp an der 800er-Marke.

Im Mittelblock spielte Nick von Voss einen – gemessen an seinen eigenen Ansprüchen – durchwachsenen Durchgang. Seine 833 reichten aber, um sämtliche Gäste hinter sich zu lassen. Michael Reisch, der mit Rückenproblemen und einem leichten Infekt ins Spiel gegangen war, kämpfte sich auf ordentliche 800 Holz – und hatte am Ende etwas Pech, dass er damit knapp hinter den Kasselanern Stefan Knierim (805) und Andre Macorlig (800) blieb. Am Ausgang änderte das allerdings nichts mehr, weil Dieter Stumpe (829) und Stefan Lampe (835) einmal mehr die Partie unaufgeregt nach Hause brachten. Für Kassel sammelte lediglich Sebastian Klöpfel (812) eine weitere Wertung, Mark Neumayer (786) reihte sich im hinteren Feld ein.

Für die SCR-Kegler geht die Saison damit in die Verlängerung: Mit SK Kamp-Lintfort und dem SKC Langenfeld/Paffrath stehen zwei Gegner für die Aufstiegsrunde fest. Ob dann noch KV Gelsenkirchen 2 oder des TSV Salzgitter dazu kommt, hängt vom Ausgang des abgebrochenen Spiels der Schalker in Kassel ab. Wenn die Gelsenkirchener ihren Vorsprung dort über die Runden bringen, würden sie die Reckenfelder in der Tabelle noch auf Platz vier verdrängen. Sportlich würde das die ohnehin überschaubaren Chancen des SCR in der Aufstiegsrunde weiter reduzieren. Auf der anderen Seite wäre den Reckenfeldern fahrtechnisch ein Relegationsspiel in Gelsenkirchen natürlich tausendmal lieber als eine weitere Tour nach Salzgitter.

Personalsorgen bei den Reckenfelder Keglern

Nach dem Punktgewinn in Nordhorn sind die Playoffs für die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld in greifbarer Nähe. Zwei der drei noch ausstehenden Rückrundenspiele bestreiten die Reckenfelder am heimischen Wittlerdamm. Wenn sie hier nichts abgeben, ist ihnen ein Platz unter den ersten Vier nicht mehr zu nehmen.

Doch ausgerechnet in dieser entscheidenden Phase der Saison droht dem SCR das Personal auszugehen. Michael Schlüter ist aus gesundheitlichen Gründen schon seit Dezember außen vor, und nun droht auch noch Stefan Lampe aufgrund von Rückenproblemen auszufallen. Gleichzeitig will man sich nicht rücksichtslos in der 2. Mannschaft bedienen, die im Titelrennen in der Westfalenliga auf jeden Punkt angewiesen ist.

Aus diesem Grund werden die Reckenfelder am Samstag gegen SK Mülheim (14 Uhr, Wittlerdamm) möglicherweise ein wenig improvisieren. Einen Ausrutscher wollen sie sich aber auf keinen Fall erlauben – auch wenn Mülheim in dieser Saison auswärts noch keine Bäume ausgerissen hat. Nur aus Sontra nahm das Team einen Punkt mit. Doch in Reckenfeld war Mülheim in der Vergangenheit schon mehrfach nah dran an einem Punktgewinn. Vor allem in der vergangenen Saison, als Michael Kuenkamp mit 887 Holz sämtliche Reckenfelder hinter sich ließ und seinem Team am Ende nur eine Wertung fehlte. „Wir müssen also noch einmal richtig Gas geben“, sagt Teamsprecher Andre Ahlers, der neben Jonas Müller, Nick von Voss, Dieter Stumpe und Andre Penz für die Aufstellung gesetzt ist.

SCR 2 weiter auf Kurs

Im Titelrennen in der Westfalenliga haben sich die Kegler des SC Reckenfeld 2 auch am Sonntag keine Blöße gegeben. Gegen Preußen Lünen setzten sich die Reckenfelder mit 3:0 (50:28/ 4820:4605) durch und legten damit gegen den spielfreien Verfolger SW Werl vor.
Gegen die auswärtsstarken Lüner sorgte das Vater-Sohn-Gespann Michael und Marcel Reisch mit 842 und 830 Holz für zwei absolute Top-Zahlen. Jonas Müller, als zusätzliche Verstärkung aus der Ersten geholt, ließ ebenfalls sämtliche Gäste hinter sich, auch wenn er mit seinen 815 Holz sicher nicht zufrieden war. Andre Penz (803), Udo Reinker (772) und Ingo Bäumer (758) komplettierten das insgesamt starke Mannschaftsergebnis. Bei den Gästen erzielten Peter Erfmeier (810) und Pascal Dammermann (781) die höchsten Zahlen.
In der Oberliga musste sich die SCR-Dritte mit 0:3 (13:23/ 2963:3126) bei der SpG. Münster/Borghorst 2 geschlagen geben. Marcus Klaus (770) und Björn van Raalte (769) waren die besten auf Seiten der Reckenfelder. Gegen überragende 819 Holz von Münsters Steffen Weitkamp sowie zwei weitere Zahlen jenseits der 790 war das allerdings zu wenig.
In der Bezirksliga kann die 4. Mannschaft des SCR schon so langsam den Meisterschaftssekt kaltstellen. Bei RSK Versmold 2 gewannen die Reckenfelder mit 3:0 (22:14/ 2654:2512). Robert Willmann (691) und Fabian Howe (680) fanden sich auf dem anspruchsvollen Geläuf in Versmold am besten zurecht. Schützenhilfe gab es zudem von der SCR-Sechsten, die den Titelkonkurrenten BSV Ostbevern 3 überraschend glatt mit 3:0 (25:13/ 2898:2655) bezwang. Frank Attermeier (759) und Markus Rolf (746) hatten maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg. Reckenfelds Siebte setzte sich gegen GW Nottuln 2 mit 2:1 (21:15/ 2568:2509) durch. Mannschaftsbester war Thorben Zilske mit 674 Holz.

SCR punktet in Nordhorn

Zu Hause sind die beiden Youngster in den Reihen der Reckenfelder Zweitliga-Kegler eh schon eine Macht. Jonas Müller (26) ist in dieser Saison am heimischen Wittlerdamm erst von einem Gästespieler geschlagen worden, Nick von Voss (25) noch von gar keinem. Auswärts jedoch musste das Duo in der Vergangenheit oftmals noch Lehrgeld zahlen. Am Samstag aber waren es Müller und von Voss, die dem SCR beim 1:2 (32:46/ 5048:5193) bei KF Nordhorn den wichtigen Zusatzpunkt sicherten.
Das Derby begann ausgesprochen hochklassig: Müller spielte konstant auf hohem Niveau und ließ mit bärenstarken 887 Holz die beiden Nordhorner Julian Geerdes (868) und Johannes Voet (866) hinter sich. Andre Ahlers kam mit dem Ballast einer schwachen 72er-Räumgasse immerhin noch auf gute 851 Holz. Reckenfelds zweiter Block ging somit mit vier Holz Vorsprung auf die Bahn – und legte gleich los wie die Feuerwehr. Nick von Voss riss die erste Bahn mit 240 Holz ab, Michael Reisch stand dem mit 229 Holz nur wenig nach. Reisch tat sich in der Folge jedoch schwer auf beiden linken Räumgassen und blieb mit 832 Holz am Ende knapp hinter Nordhorns Finn Klus (836). Von Voss aber spielte stabil weiter und sicherte sich mit dem letzten Wurf und 868 Holz wichtige Wertungen gegenüber dem Startblock der Hausherren. An die Spitze der Wertung setzte sich derweil Nordhorns Routinier Gregor Geerdes mit 910 Holz.
Zu diesem Zeitpunkt war noch nichts entschieden: Von 0:3 bis 3:0 war noch alles möglich. Doch das änderte sich schnell. Während Dieter Stumpe nie so recht ins Spiel fand und sich nur dank einer starken Schlussbahn auf 807 Holz mühte, hatte Stefan Lampe nach ordentlichem Beginn zunehmend mit Rückenproblemen zu kämpfen und kam lediglich auf 803 Holz. Nun musste der SCR sogar um den Zusatzpunkt zittern, weil Steffen Heese und der frühere Reckenfelder Markus Reinker in der zweiten Hälfte ordentlich aufdrehten und mit 854 bzw. 859 Holz an Ahlers vorbei zogen. Hätten beide auch noch von Voss’ 868 gepackt, wäre der SCR mit leeren Händen nach Hause gefahren. So aber durfte sich Reckenfelds “Jugend” beglückwünschen lassen, den Punkt für ihr Team geholt zu haben.

SCR-Kegler mit Heimsieg vor dem „Derby“

Noch ist alles möglich: Dank eines 3:0 (48:30/ 5146:4815)-Heimerfolgs im Nachholspiel gegen KV Gelsenkirchen 2 behalten die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld die Aufstiegs-Playoffs im Blick. Die Partie gegen den Aufsteiger war allerdings spannender als im Vorfeld erwartet.

Ganz vorne war auch am Donnerstagabend alles wie gehabt: Andre Ahlers (877 Holz), Jonas Müller (875) und Nick von Voss (898) machten die drei Top-Platzierungen ein weiteres Mal unter sich aus. Zur Halbzeit lag von Voss mit bärenstarken 471 Holz sogar auf Bahnrekord-Kurs, ließ dann aber „nur“ 214 und 213 folgen. Auf Seiten der Gäste hielt Benjamin Loick mit 858 Holz stark dagegen. Daneben setzte Jürgen Brennecke mit 831 Holz eine wichtige Marke im Kampf um den Zusatzpunkt.

Dass Andre Penz diese Vorgabe mit 832 Holz denkbar knapp überspielte, sollte sich am Ende als ein spielentscheidender Faktor erweisen. Reckenfelds zweiter Matchwinner am Donnerstag war Dieter Stumpe, der lediglich auf seiner zweiten Vollengasse Probleme hatte, ansonsten aber nahezu fehlerfrei spielte und am Ende mit 843 Holz persönliche Saisonbestleistung erzielte. Das war auch dringend nötig, denn zum einen tat sich Stefan Lampe enorm schwer und blieb bei 821 Holz hängen, zum anderen sammelten Karsten Detert (846) und Dennis Netzel (833) für Gelsenkirchen noch einige Wertungen – allerdings eine zu wenig für den Zusatzpunkt.


Der SCR empfing die Gäste aus Gelsenkirchen

In den verbleibenden vier Spielen der Hauptrunde trifft der SCR nun noch auf das Quartett am Tabellenende der 2. Bundesliga. Zum Auftakt dieses „Schlussspurts“ steht an diesem Samstag (13 Uhr) das Derby bei KF Nordhorn auf dem Programm. Die Grafschafter haben in dieser Saison schon zwei Heimspiele verloren und werden voraussichtlich als Schlusslicht in die Playdowns gehen. Doch gerade das macht die Aufgabe für den SCR besonders unangenehm, denn Nordhorn hat nichts mehr zu verlieren.

Personell planen die Reckenfelder mit einer Änderung: Statt Andre Penz rückt voraussichtlich Michael Reisch ins Aufgebot.