Beste Heimmannschaft gegen schwächstes Auswärtsteam: Auf dem Papier deutet alles auf eine klare Angelegenheit hin für die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld, wenn sie am Samstag (14 Uhr) BW Solingen-Hilden am Wittlerdamm empfangen. Während die Reckenfelder daheim noch ohne Punktverlust sind, ist Solingen in dieser Saison in allen drei Auswärtsspielen leer ausgegangen. Doch das hat seine Gründe.
Denn die Solinger hat es vor der Saison hart erwischt: Aufgrund eines Pächterwechsels mussten sie ihre bisherigen Heimbahnen aufgeben, den Umzug auf eine neue Anlage machten jedoch nicht alle Spieler mit. So geschwächt, hat man nun schon zwei Heimspiele verloren und will die Saison wohl nur noch anständig zu Ende bringen, um dann in der NRW-Liga einen Neuaufbau zu starten.
Doch gerade diese einseitige Konstellation könnte für den SCR zur Gefahr werden – dann nämlich, wenn er die Aufgabe nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit angeht.
Personell werden die Reckenfelder ein wenig umstellen: Nach seinem guten Bundesliga-Debüt in Langenfeld soll Björn van Raalte auch daheim eine Chance erhalten. Er ersetzt den bisher zu Hause noch etwas wackligen Michael Schlüter.
Simon van Raalte
Jugendwettkämpfe im Kegeln
Bieder, bierselig und ein bisschen verstaubt. Das verbinden die meisten wohl mit Kegeln. Doch derartige Klischees passen so gar nicht zur schmucken Kegelbahnanlage des SC Reckenfeld am Wittlerdamm. Im Gegenteil. Am Wochenende ging es dort noch lebhafter und wuseliger zu als sonst, denn es war die Zukunft des Kegelsports zu Gast: Der SCR war erstmals in seiner Geschichte Ausrichter der westfälischen Jugend-Rangliste in den Altersklassen U10 und U14.
Die Aufregung war vielen der jungen Teilnehmer deutlich anzumerken: Für einige war es der erste Wettkampf auf fremden Bahnen, für andere ging es darum, wichtige Punkte für die Qualifikation zu übergeordneten Meisterschaften zu sammeln. Der SCR schickte gleich fünf Starter in der Anfängerklasse der männlichen U14 ins Rennen. Ein packendes vereinsinternes Duell über 120 Wurf in die Vollen lieferten sich dabei Justus van Raalte und Nils Hüttemann, wobei der neunjährige Justus mit 557 Holz am Ende gegenüber dem drei Jahre älteren Nils (552 Holz) knapp die Nase vorn behielt. Maximilian Maschke (503), Karim El-Khechen (459) und Jonas Böing sammelten ebenfalls wertvolle Wettkampferfahrung.
Mit den erfahreneren Spielern in dieser Klasse konnten sie gleichwohl noch nicht mithalten: Simon Müller (SW Werl) sicherte sich mit starken 721 Holz den Tagessieg vor Luis Thormann (Ostbevern, 703). Bei den Mädchen behauptete sich Lilia Wieczorek (Preußen Lünen) mit 644 Holz hauchdünn gegen ihre Vereinskollegin Hannah Zöge (643) sowie Mia Weiß aus Meinerzhagen (637).
Beim fortgeschrittenen U14-Nachwuchs, der auch schon mit Abräumen spielt, gewann Timo Hippert (Bielefeld, 644 Holz) bei den Jungen und Lilly Lemke (SU Annen, 589) bei den Mädchen.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, dass es einigen Vereinen dank engagierter Jugendarbeit sehr wohl gelingt, sich gegen Imageprobleme und Mitgliederschwund im Kegelsport zu behaupten. Der SCR zählt zu eben diesen Vereinen, in denen Kegeln eine Zukunft hat – auch dank der modernen Reckenfelder Anlage, von denen sich die Gäste äußerst beeindruckt zeigten. Eine echte Werbung für den Kegelsport – kein bisschen bieder oder verstaubt.Erster Dämpfer für die Reckenfelder Kegler
Den ersten echten Rückschlag in der laufenden Saison mussten am Samstag die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld hinnehmen. Im Auswärtsspiel beim SKC Langenfeld/Paffrath gingen die Reckenfelder erstmals in dieser Serie völlig leer aus: Trotz ordentlicher Leistung verlor der SCR glatt mit 0:3 (25:53/ 5091:5317). Immerhin ein Reckenfelder durfte am Ende aber zufrieden sein.
“Zwei Zahlen um die 900” hatte Mannschaftsführer Andre Ahlers im Vorfeld als mutmaßlich entscheidende Marke für den anvisierten Zusatzpunkt vorhergesagt – und mit dieser Einschätzung sollte er goldrichtig liegen. Allerdings erreichten er und Stefan Lampe eben diese Marke nicht ganz. Die Langenfelder hatten die ergiebigen Kunststoffbahnen in der Manni-Jung-Kegelhalle offenbar gründlich glatt poliert, was einigen Reckenfeldern so manche Probleme auf die Bauern bescherte: Ahlers und Jonas Müller versemmelten so die Räumgasse auf Bahn 5 mit 52 bzw. 60 Holz. So blieb Ahlers mit 880 Holz knapp hinter den Langenfeldern Kai Thomas (913) und Benjamin Schmitz (885). Müller spielte solide 848.
Auch der zweite Block lief schließlich komplett gegen den SCR: Niklas Johanns (897) und José Perez (907) zogen nicht nur knapp an Ahlers, sondern auch an Stefan Lampe vorbei, der ebenfalls bei 880 Holz hängen blieb. Michael Reisch kämpfte sich mit zwei schwächeren Räumgassen auf 822. Diese Zahl wurde im Schlussblock dann noch von Marko Rittmann (829) knapp überboten, während Patrick Springer (886) auch Ahlers und Lampe hinter sich ließ. Michael Schlüter (840) holte immerhin eine Wertung. Björn van Raalte feierte mit 821 Holz ein mehr als respektables Bundesliga-Debüt mit bärenstarken 241 Holz auf Bahn 8.
“Eine sehr starke Leistung der Langenfelder”, meinte Mannschaftsführer Ahlers nach dem Spiel angesichts von fünf Zahlen von 885 aufwärts. Die nötigen Auswärtspunkte wird der SCR wohl anderswo holen müssen.
SCR-Kegler auf Punktejagd in Langenfeld
Zu Hause sind die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld eine Macht. Doch was sie auswärts drauf haben, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die erste große Bewährungsprobe steht am Samstag (16 Uhr) auf dem Programm: Der SKC Langenfeld/Paffrath ist daheim noch verlustpunktfrei. Wollen die Reckenfelder das ändern, werden sie in der Langenfelder Manni-Jung-Kegelhalle eine Top-Leistung abliefern. Vor einem Jahr gelang das denkbar knapp dank zweier Spitzenzahlen von Andre Ahlers (899 Holz) und Stefan Lampe (887). “Das ist auch dieses Mal wieder unser Ziel”, sagt Mannschaftsführer Ahlers.
Erstmals muss der SCR in dieser Saison personell umstellen: Dieter Stumpe fällt urlaubsbedingt aus. Für ihn rückt Björn van Raalte ins Team. Er kommt damit zu seinem Bundesliga-Debüt.
Aufstellung: Andre Ahlers, Jonas Müller, Björn van Raalte, Michael Reisch, Michael Schlüter, Stefan Lampe
Reckenfelder Kegler an der Spitze der zweiten Bundesliga
Die Löwen erwiesen sich als erstaunlich zahm: Die “Red Lions”, wie sich die Kegler der SK Heiligenhaus II selbst nennen, reisten am Samstag als Tabellenführer und bis dato auswärtsstärkstes Team der Liga an, wurden dann aber vom SC Reckenfeld mühelos gezähmt. Mit 3:0 (56:22/ 5120:4587) schickten die Reckenfelder ihren Gast nach Hause und übernahmen damit nun selbst die Tabellenspitze der 2. Liga. Mehr als 500 Holz Vorsprung sind darüber hinaus eine klare Ansage an die restliche Konkurrenz: Die Festung Wittlerdamm bleibt bis auf Weiteres uneinnehmbar.
Heiligenhaus hatte allerdings auch einen ganz schwachen Tag erwischt: Tim Benedens und Sven Haagmann spielten ausgesprochen fehlerhaft und kamen am Ende auf schwache 763 bzw. 762 Holz – viel zu wenig, um Reckenfelds gewohnt starken Startblock auch nur ansatzweise unter Druck zu setzen. Quasi mit jedem Wurf wuchs der Vorsprung für den SCR. Jonas Müller kam schließlich auf großartige 889 Holz, André Ahlers steigerte sich nach durchwachsener Anfangsbahn am Ende sogar auf 898 Holz. Phänomenal!
Der Mittelblock war dann nicht ganz so spektakulär, aber ebenfalls deutlich: Dieter Stumpe erzielte solide 830 Holz, Michael Schlüter mühte sich auf 788 Holz, während bei den Gästen Sven Kemper (769) und Steffen Anhut (716) der Musik ebenfalls deutlich hinterher liefen. Am Ende drehte der SCR dann mit Michael Reisch (850) und Stefan Lampe (865) noch einmal auf, während Knut Martini mit 813 Holz immerhin Schlüters Zahl überspielte und damit die Höchststrafe für die Gäste verhinderte. Jan Maurer (764) reihte sich dagegen ins Feld der Bedeutungslosen ein.
Aufgrund der Herbstferien legt die 2. Bundesliga nun eine Spielpause ein, bevor es für die Reckenfelder am 30. Oktober mit dem Auswärtsspiel beim SKC Langenfeld/Paffrath weitergeht. Viel Zeit also, um den Platz an der Tabellenspitze zu genießen und über die weiteren Saisonziele nachzudenken.
Anders als bei der 1. Mannschaft, läuft es für die SCR-Reserve noch so gar nicht rund am heimischen Wittlerdamm. Das liegt aber auch daran, dass die Gästeteams in der Regionsliga erstaunlich gute Zahlen in Reckenfeld werfen – mitunter mehr als so mancher Zweitligist. So war es auch am Sonntag beim Heimspiel des SCR 2 gegen Preußen Lünen, das die Reckenfelder nach packendem Kampf mit 0:3 (37:41/ 4711:4741) verloren.
Andre Penz (811) und Ingo Bäumer (762) kassierten gegen Peter Erfmeier (820) und Mark Jaeger (792) gleich mal 39 Holz Rückstand. Im zweiten Block wurde es dann noch deutlicher: Marc Kockmann war komplett von der Rolle und wurde nach 157 Holz auf Bahn 4 ausgewechselt. Für ihn kam Frank Reinker, der sich am Ende auf 721 Holz kämpfte. Udo Reinker patzte ebenfalls auf Bahn 4, schloss seinen Durchgang aber immerhin mit 776 Holz ab. Die Gäste spielten dagegen wesentlich konstanter: Nick von Voss (822) und Sebastian Neugebauer (786) bauten Lünens Vorsprung auf 150 Holz aus. Die Entscheidung?
Noch nicht ganz. Denn Björn van Raalte und der als Verstärkung aus der Ersten geholte Dieter Stumpe kämpften sich Holz für Holz wieder heran. Dazu trugen besonders Stumpes bärenstarke 253 Holz auf Bahn 4 bei. Doch am Ende reichte es nicht ganz: Stumpe erzielte zwar mit 835 Holz die Top-Zahl des Tages, und auch van Raalte wusste mit 806 Holz zu überzeugen. Doch Klaus Erfmeier (785) und Malte Hoffmann (736) retteten am Ende 30 Holz Vorsprung und damit den Auswärtssieg für ihr Team ins Ziel.
Wesentlich mehr Spielglück hatte die SCR-Dritte beim 3:0 (48:30/ 4576:4454) im Regionsliga-Kellerduell gegen den KSC Neheim. Nach dem ersten Block hatte es noch so gar nicht nach drei Punkten für die Reckenfelder ausgesehen, denn Neheims Stefan Wiese legte mit 814 Holz eine Zahl vor, die an diesem Tag niemand mehr überspielen sollte. Und auch sein Teamkollege Sebastian Franke spielte starke 771 Holz. Doch auf Reckenfelder Seite hielten Jens Hagemann (776) und der 18-jährige Youngster Marcel Reisch (782) eindrucksvoll dagegen.
Im Mittelblock verwandelten Frank Attermeier (742) und der glänzend aufgelegte Robert Willmann (799) gegen Günter Wiese (729) und Dominik Westhoff (710) den 27-Holz-Rückstand in einen 75-Holz-Vorsprung. Und weil anschließend Frank Reinker (739) und Frank Stallmeier (738) sowohl Günter Wieses 729 als auch ihre direkten Konkurrenten Cedric Jüstel (700) und Oreste Petrella (730) hinter sich ließen, durften sich die Reckenfelder am Ende über nicht mehr erwartete drei Punkte freuen.
Die 4. Mannschaft des SCR verlor ihr Oberliga-Spiel beim BSV Ostbevern 2 mit 0:3 (12:24/ 2640:2950). Auf Reckenfelder Seite spielte Josef Flothkötter ordentliche 709 Holz. In der Bezirksliga verpasste die SCR-Fünfte bei Eintracht Coesfeld denkbar knapp den Zusatzpunkt: Hätte Ralf NItsche (694) zwei Holz mehr geworfen, hätten die Reckenfelder einen Punkt mitgenommen. So hieß es am Ende 0:3 (14:22/ 2704:2763). Die 6. Mannschaft setzte sich gegen den ESV Münster 4 souverän mit 3:0 (26:10/ 2633:2283) durch. David Ender erzielte mit 699 Holz das Bestergebnis.