SC Reckenfeld 1928 e.V.

Kegelsaison endet für die Mannschaften zwei bis sechs

Einen versöhnlichen Saisonabschluss feierte die SCR-Zweite in der Westfalenliga mit 3:0 (53:25/ 4661:4383) gegen SU Annen 2. Für die Reckenfelder war es der erste 3:0-Heimsieg in dieser Spielzeit. Andre Penz (815) und Björn van Raalte (801) erwiesen sich einmal mehr als verlässliche Punktelieferanten. Daneben spielten Jens Hagemann (749), Marc Kockmann (759), Ingo Bäumer (771) und Udo Reinker (766) allesamt solide.
Die 3. Mannschaft verlor ihr letztes Saisonspiel beim ESV Siegen glatt mit 0:3 (27:51/ 4301:4691). Auf Reckenfelder Seite ragte Marcus Klaus mit einer 124er-Räumgasse und insgesamt 801 Holz heraus. Frank Reinker und Robert Willmann kamen jeweils auf 738 Holz und überspielten damit immerhin noch einen Siegener.
In der Oberliga kassierte die Reckenfelder Viertvertretung eine saftige 0:3 (10:26/ 2656:2833)-Packung bei BW Ottmarsbocholt. Nur Rainer Terwort (708) knackte auf Reckenfelder Seite die 700er-Marke.
Diese verpasste er anschließend bei seinem Einsatz in der 5. Mannschaft nur knapp: Terwort (698), Timo Hildebrandt (699), Ralf Nitzsche (703) und Hendrik Nytz (706) lieferten beim 3:0 (22:14/ 2806:2685) gegen den bereits vorher als Bezirksliga-Meister feststehenden BSV Ostbevern 3 eine äußerst geschlossene Mannschaftsleistung ab.
Auch in der anderen Bezirksliga-Staffel war die Entscheidung schon vor dem letzten Spieltag gefallen. Hier gewann die SCR-Sechste das Meister-Schaulaufen gegen die Bielefelder SK 2 mit 2:1 (21:15/ 2695:2513). Dabei präsentierten sich David Ender (737) und Markus Rolf (719) noch einmal in meisterlicher Verfassung.

Titelrennen so gut wie entschieden

War das die Entscheidung im Aufstiegsrennen? Im Zweitliga-Spitzenspiel beim TSV Salzgitter hatten die Kegler des SC Reckenfeld nicht den Hauch einer Chance. Die Niedersachsen präsentierten sich als echtes Spitzenteam und gewannen völlig verdient mit 3:0 (55:23/ 5079:4844). Allein Michael Reisch gelangen mit 829 Holz zwei mickrige Wertungen. Alle anderen Reckenfelder waren “gleichmäßig schlecht”, wie Teamsprecher André Ahlers unumwunden zugab: Er selbst kam im ersten Block auf 806 Holz, Dieter Stumpe spielte mäßige 791 Holz – viel zu wenig, um die starken Salzgitterer Philipp Unger (841) und Jörg Brandenburg (859) unter Druck zu setzen.
Im Mittelblock schwanden beim SCR endgültig die Hoffnungen auf einen Punktgewinn, als Stefan Lampe nach starker erster Hälfte die dritte Bahn vergeigte und sich schließlich mit 812 Holz begnügen musste. Jonas Müller sammelte drei Hölzer mehr, doch auch das war zu wenig gegen Felix Simmert (829) und Dirk Henningsen (862). Carsten Warnecke (824) und Detlef Karlstedt (864) ließen danach für Salzgitter nichts mehr anbrennen. Michael Reisch verhinderte mit seinem Ergebnis immerhin die Höchststrafe. Michael Schlüter kam auf 791.
Weil sich BW Sontra am Sonntag durch eine überraschende 0:3-Niederlage in Heiligenhaus aus dem Titelrennen verabschiedet hat , darf Salzgitter nach seinem überzeugenden Auftritt den Meisterschaftssekt schon einmal kalt stellen. In Mülheim reicht der Mannschaft am kommenden Samstag schon ein Punkt, um sicher in die 1. Liga aufzusteigen. Und selbst bei einer 0:3-Niederlage müsste der SCR schon in Rösrath gewinnen, um den TSV noch abzufangen. Rechnerisch ist das zwar möglich, realistisch aber wohl nicht.
Michael Reisch
Michael Reisch

Gibt es am Ende den lachenden Fünften?

Spannender könnte das Titelrennen in der 2. Bundesliga kaum sein: Fünf Teams haben noch Chancen auf den Erstliga-Aufstieg – und die Kegler des SC Reckenfeld mischen kräftig mit. Als Tabellenführer treten die Reckenfelder am Samstag (13 Uhr) beim zweitplatzierten TSV Salzgitter an. Mit einem Punktgewinn könnte der SCR die Entscheidung um die Meisterschaft auf den finalen Spieltag in einer Woche vertagen. Doch die besten Karten hat möglicherweise ausgerechnet Blau-Weiß Sontra, das derzeit noch Tabellenplatz fünf belegt, aber noch ein Nachholspiel auszutragen hat.
“Wir wollen natürlich unsere Minimalchance wahren”, sagt SCR-Teamsprecher André Ahlers. Doch in Salzgitter zu punkten, wird kein leichtes Unterfangen. Nur gegen Rösrath und Heiligenhaus büßten die Südost-Niedersachsen je einen Zähler ein. Personell deutet beim SCR wieder alles auf die etatmäßige Stammsechs hin mit Ahlers, Müller, Stumpe, Reisch, Schlüter und Lampe.
Die weiteren SCR-Spiele am Wochenende:
SCR 2 – SU Annen 2  Sonntag, 10 Uhr
ESV Siegen – SCR 3  Sonntag, 10 Uhr
BW Ottmarsbocholt – SCR 4  Sonntag, 9.30 Uhr
SCR 5 – BSV Ostbevern 3  Sonntag, 16.30 Uhr
SCR 6 – Bielefelder SK 2   Sonntag, 14 Uhr

Derby-Sieg, Klassenerhalt und Aufstieg

Keine Geschenke im Derby, stattdessen eine ordentliche Packung: Die Zweitliga-Kegler des SC Reckenfeld haben die KF Nordhorn am Samstag mit der Höchststrafe nach Hause geschickt. Dank einer überzeugenden und mannschaftlich geschlossenen Leistung gewannen die Reckenfelder mit 3:0 (57:21/ 5102:4711).
Bei den Niedersachsen knackte lediglich Routinier Gregor Geerdes (805 Holz) die 800er-Marke. Der langjährige SCR-Kegler Markus Reinker blieb mit 798 Holz knapp darunter, ebenso wie sein Teamkollege Julian Geerdes (791) – sonst einer der stärksten Zweitliga-Spieler in dieser Saison. Noch schwerer mit den Bahnen am Wittlerdamm taten sich Johannes Voet (780), Steffen Heese (777) und Hendrik Heskamp (760).
Bei den Reckenfeldern lief es dagegen richtig rund, und dabei stach einmal der der Startblock heraus: Jonas Müller spielte starke 885 Holz. André Ahlers, gerade von einer Corona-Infektion genesen, legte sogar noch eine Schippe drauf und kam auf großartige 907 Holz. Danach brachte der SCR die Sache ganz souverän über die Bühne: Michael Schlüter (811), Michael Reisch (830), Dieter Stumpe (829) und Stefan Lampe (840) boten den Nordhornern absolut keine Angriffsfläche im Kampf um den Zusatzpunkt, den die Gäste so dringend gebraucht hätten, um vielleicht doch noch die Klasse zu halten. So aber stehen die Niedersachsen neben SK Heiligenhaus 2 und BW Solingen-Hilden als dritter Absteiger fest. Der SCR hingegen springt durch den klaren Erfolg vorübergehend auf Tabellenplatz eins. Dieser wird bei noch zwei ausstehenden Auswärtsspielen in Salzgitter und Rösrath allerdings nur schwer zu verteidigen sein.

Andre Ahlers knackte die 900er Marke und holte sich die Tagesbestleistung
Andre Ahlers knackte die 900er Marke und holte sich die Tagesbestleistung

Einen Spieltag vor Schluss hat die 3. Mannschaft der SCR-Kegler den Klassenerhalt in der Westfalenliga perfekt gemacht. Im entscheidenden Duell gegen den Tabellennachbarn DSC Wanne-Eickel behielten die Reckenfelder die Nerven und setzten sich mit 3:0 (48:30/ 4607:4364) durch. Mit 816 Holz ragte beim SCR Marcel Reisch heraus. Stark spielten außerdem Andre Penz (792) und Marcus Klaus (782). Aber auch Maria Schmedt (755), Frank Reinker (734) und Frank Stallmeier (728) holten entscheidende Wertungen für das wichtige 3:0.
Ebenfalls Grund zu feiern hatte die SCR-Sechste, die mit einem überzeugenden 3:0 (23:13/ 2667:2556) bei SKG Bielefeld 2 den Oberliga-Aufstieg perfekt machte. Bester Reckenfelder war Fabian Howe mit 705 Holz. Dahinter präsentierten sich David Ender (659), Markus Rolf (658) und Thomas Weischer (645) mannschaftlich sehr geschlossen.

Ein ganz besonderes Spiel

Als der SC Reckenfeld die neue Sportanlage am Wittlerdamm bezogen hat, haben Markus Reinker und Jonas Müller gemeinsam beim Aufbau der Kegelbahnen angepackt. Klar, für Jonas ging es um die eigene neue Heimbahn. Markus aber spielt seit vielen Jahren für die KF Nordhorn. Und trotzdem war es für ihn Ehrensache, dem Verein, bei dem er das Kegeln gelernt hat, mitzuhelfen. Am Samstag (14 Uhr) bestreitet der 48-Jährige zum ersten Mal einen Wettkampf auf den Bahnen, die er selbst mit aufgebaut hat – allerdings als Gast und Gegner des SCR. Vor dem anstehenden Zweitliga-Derby haben wir beide zum Gespräch am Wittlerdamm getroffen.

Die Kegler Jonas Müller (links, SC Reckenfeld) und Markus Reinker (rechts, KF Nordhorn) vor dem Derby Zweitliga-Derby. Aufgenommen am 28.02.2022 auf der Sportanlage Wittlerdamm in Reckenfeld.

Ihr habt vor zweieinhalb Jahren gemeinsam hier am Bau der Bahnen mitgeholfen. Seitdem hast du, Jonas, hier mehrere zehntausend Trainingswürfe absolviert, du, Markus, in den letzten zwei Jahren keinen einzigen. Fühlt es für sich für dich trotzdem ein Stück wie „deine Bahn“ an?

Markus: Das würde ich so nicht sagen. Als „meine Bahnen“ würde ich dann doch die in Nordhorn bezeichnen. Es ist eine Verbundenheit hier, keine Frage. Aber das ist weniger die Bahn an sich, als vielmehr der Heimatort.

Wie schätzt du die Bahnen ein?

Markus: Schon sehr „holzig“, würde ich sagen. Ich denke, dass es für Kunststoff-Spieler echt schwierig ist, weil es nach meiner Einschätzung schon eine extreme Holzbahn ist. Aber dadurch dass wir selber bis letztes Jahr noch auf Holz gespielt haben, könnte ich mir vorstellen, dass wir damit auch wohl klarkommen.

Jonas, gibst du ihm recht?

Jonas: Es teilweise schon speziell. Ich würde sagen, für uns in der Liga ist es schon eine ordentliche Heimbahn, weil die Wege nicht die einfachsten sind. Wenn man den richtigen Punkt hat, kann es laufen, aber du kannst hier auch eingehen.

Ist es für dich denn noch ein besonderes Spiel hier, Markus?

Markus: Auf jeden Fall. Es ist seit vielen Jahren das erste Mal, dass ich wieder auf Reckenfelder Boden spiele. Schon die Spiele gegen Tecklenburg waren in den letzten Jahren besondere Spiele für mich, weil man die Leute schon lange und auch besser kennt. Und da es jetzt auch noch Reckenfeld ist, also mein Heimatverein, gilt das natürlich umso mehr.

Jonas, wenn man die abgebrochene Corona-Saison 20/21 außen vor lässt, geht für dich jetzt deine erste vollständige Zweitliga-Saison zu Ende. Wie fällt dein Fazit aus?

Jonas: Zu Hause fühle mich wirklich sehr wohl. Das kommt natürlich auch durch die vielen Trainingswürfe hier. Auswärts muss ich noch sehr viel an mir arbeiten, aber es bringt auch sehr viele neue Erfahrungen. Ich bin natürlich noch nicht immer zufrieden auswärts, aber ich zerbreche mir darüber auch nicht so den Kopf, weil ich denke, das wird nächstes Jahr besser werden, ich weiß jetzt, wie es läuft, und da blicke ich positiv in die Zukunft.

Markus, du hast dagegen schon mehr als 300 Zweitliga-Spiele gemacht und bist in dieser Saison von einer langwierigen Knieverletzung zurückgekommen. Wie ordnest du die Saison ein?

Markus: Die Folgen der Verletzung habe ich zu Beginn der Saison noch bemerkt. Da fehlte zum einen die Sicherheit auf der Bahn. Ich hatte halt die Heimbahnen noch nicht so drin, wie es sich gehört, um die nötigen Ergebnisse spielen zu können. Und es hat auch eine Zeit gedauert, bis ich innerlich auch die Gewissheit hatte, dass ich schmerzfrei spielen kann. Seit ich daran keinen Gedanken mehr verschwenden muss, kann ich mich wieder voll auf die Würfe konzentrieren, und seitdem läuft es auch wieder besser.

Markus, als du den SCR verlassen hast, war Jonas noch ein kleiner Junge. Seine sportliche Entwicklung hast du trotzdem beobachtet. Hast du einen Tipp für ihn?

Markus: Im Großen und Ganzen hat er bis hierher vieles richtig gemacht. Dass er durch die Fusion mit Tecklenburg in die 2. Bundesliga gekommen ist, ist natürlich eine glückliche Fügung für ihn. Sonst hätte ich ihm bei seinem Potenzial ganz sicher geraten, in eine höhere Liga zu wechseln. Als der SCR beim Eröffnungsturnier für unsere neuen Bahnen in Nordhorn gespielt hat – das war noch vor der Fusion mit Tecklenburg – , haben mich meine Mannschaftskollegen schon angesprochen, ob Jonas nicht jemand wäre, den wir nach Nordhorn holen sollten.

Das Hinspiel zwischen Nordhorn und Reckenfeld war eine enge Kiste. Was denkt ihr, wie läuft es am Samstag?

Jonas: Das ist schwer zu sagen. Unsere Bahnen spielen uns natürlich in die Karten. Man braucht halt als Auswärtsmannschaft schon drei bis vier gute Ergebnisse, um hier was zu holen. Aber wenn Nordhorn das schafft, kann es natürlich auch hier wieder spannend werden.

Markus: Mit dem „schwer zu sagen“ gebe ich Jonas auf jeden Fall recht. Allein schon deshalb, weil wir noch nie hier gespielt haben – so wie es vielen Mannschaften in dieser Saison hier ging. Natürlich fahren wir hierher mit der Hoffnung, dass uns die Bahnen doch irgendwie liegen. Aber das im Vorfeld zu sagen nur anhand von ein paar Bildern, die man im Stream gesehen hat, ist schwierig. Klar, wir hoffen, dass es eng wird. Aber damit meine ich jetzt nicht eng um den Gesamtsieg – so wie im Hinspiel. Das erwarte ich nicht. Aber vielleicht eng um den Zusatzpunkt.

Bis vor ein paar Wochen sah es so aus, dass Reckenfeld um den Aufstieg würde mitspielen können. Was denkst du, Markus, warum hat es am Ende vermutlich nicht gereicht?

Markus: Lange Zeit war der SCR für mich tatsächlich einer der Top-Favoriten. Tecklenburg war in der 2. Liga eigentlich immer auswärtsstark. Und nun kam auch noch die Heimstärke dazu. Dass es vermutlich am Ende nicht reicht, liegt letztendlich an zwei, drei Spielen, die man knapp verloren hat: das war in Osnabrück, in Solingen und bei uns. Das sind Punkte, die am Ende fehlen. Auch in Kassel hätte ich mir von den Reckenfeldern mehr erhofft. Aber in Kassel ging es in dieser Saison vielen Mannschaften so.

Die Abstiegsregelung in der 2. Liga ist in dieser Saison knallhart. Jonas, hat Nordhorn noch eine Chance auf den Klassenerhalt?

Jonas: Ich habe jetzt nicht genau im Kopf, gegen wen Nordhorn noch spielt. Zu Hause sind sie mittlerweile so sicher geworden, dass sie da wohl auf jeden Fall voll punkten sollten. Und wenn es auswärts läuft, kann man auch immer schnell einen Punkt mitnehmen.

Markus: Das Problem ist, dass uns ein Punkt nicht reicht. Wir müssten schon mindestens einmal auswärts gewinnen. Und das ist in Reckenfeld und in Sontra eher unwahrscheinlich.

Markus, ich muss das natürlich fragen: Du hast beim SCR das Kegeln gelernt, hast viele Jahre hier erfolgreich gespielt. Du wohnst in Saerbeck, also quasi vor der Haustür. Wirst du irgendwann auch wieder im SCR-Trikot spielen?

Markus: Irgendwann bestimmt – davon gehe ich aus. Zum Glück kann man im Kegeln ja recht lange aktiv sein. Von daher braucht man sich da jetzt noch nicht irgendwie festlegen.